Natürliche Hautpflege: Wege zur Steigerung der Lebensqualität bei Neurodermitis

Natürliche Hautpflege: Wege zur Steigerung der Lebensqualität bei Neurodermitis

Was ist Neurodermitis und wie wirkt sie sich auf das Leben aus?

Neurodermitis, auch bekannt als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem, ist eine chronische Hauterkrankung, die durch trockene, juckende und entzündete Haut gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung kann das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen, da sie nicht nur körperliche Unannehmlichkeiten verursacht, sondern auch psychischen Stress und soziale Einschränkungen mit sich bringt.

“Neurodermitis ist lästig, aber nicht ansteckend,” betont ein Experte. “Die Hautkrankheit ist nicht heilbar, doch die Symptome lassen sich gut lindern”[4].

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Basispflege der Haut bei Neurodermitis

Die Basispflege der Haut ist bei Neurodermitis von entscheidender Bedeutung. Hierbei geht es darum, die Hautbarriere zu verbessern oder sogar nahezu gänzlich wiederherzustellen. Hierfür gibt es verschiedene Produkte, die speziell für diese Aufgabe entwickelt wurden.

Harnstoff-haltige Cremes

Harnstoff-haltige Cremes sind besonders effektiv, da der Wirkstoff Urea antientzündlich wirkt und die Wasserbindungskapazität der Haut erhöht. Dies hilft, die Hautbarriere zu stärken und Allergene abzuwehren. Es ist wichtig, die Haut zweimal täglich mit einer Basiscreme zu pflegen[1].

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Feuchtigkeitsspendende Produkte

Insbesondere im Sommer, wenn die Haut durch Hitze und Trockenheit zusätzlich belastet wird, sind feuchtigkeitsspendende Produkte unverzichtbar. Lotions sind hier oft besser geeignet als Salben oder Cremes, da sie weniger Fett enthalten und somit leichter auf der Haut verteilt werden können[1].

Spezifische Pflege für verschiedene Körperregionen

Die Hautpflege bei Neurodermitis muss nicht nur auf die allgemeine Hautbeschaffenheit abgestimmt sein, sondern auch auf die spezifischen Bedürfnisse verschiedener Körperregionen.

Handcremes

Handcremes enthalten oft spezielle Zusatzstoffe wie Aluminiumhydroxychlorid, das verhindert, dass die Hände nach dem Eincremen kleben und gleichzeitig eine wasserabweisende Wirkung hat[1].

Gesichtspflege

Für das Gesicht sind Cremes mit feinerer Textur und spezifischen Inhaltsstoffen wie Antioxidantien und Feuchtigkeits spendenden Substanzen geeignet. Diese helfen, die empfindliche Haut des Gesichts zu schützen und zu pflegen.

Natürliche Hausmittel und pflanzliche Wirkstoffe

Viele Betroffene suchen nach natürlichen Alternativen zu konventionellen Medikamenten und Cremes, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Kühle Bäder und Umschläge

Ein kühles, lokal desinfizierendes Bad mit hautberuhigenden Zusätzen wie Lavendelöl kann die Haut im Sommer beruhigen. Allerdings sollte man vorsichtig sein, da Lavendelöl in Einzelfällen allergische Reaktionen auslösen kann. Kühle feuchte Umschläge mit Gerbstoffen, die in Schwarztee oder Eichenrindenextrakt enthalten sind, können ebenfalls hilfreich sein[1].

Pflanzliche Wirkstoffe

Aus dem Bereich der Phytotherapie gibt es verschiedene traditionelle Pflanzen, die in Form von Cremes, Gelen oder Tropfen zur Verfügung stehen. Hierzu gehören:

  • Bittersüßstengel (Dulcamaris)
  • Zaubernuss (Hamamelis)
  • Ringelblume (Calendula)
  • Nachtkerzenöl
  • Borretschsamenöl
  • Mittagsblumensalbe
  • Hafer-Kraut-Extrakte

Obwohl die Wirkung dieser Pflanzen in Studien nicht sicher belegt wurde, können sie individuell helfen[1].

Rationelle Phytopharmaka

Es gibt jedoch auch pflanzliche Wirkstoffe, deren positive Wirkung bei Neurodermitis in Studien belegt wurde. Hierzu gehören:

  • Betulin (aus Birkenrinde)
  • Johanniskraut (Hypericum)
  • Mönchsköpfchen-Pflanze (Cardiospermum-halicacabum)
  • Süßholzwurzel (Liquiritiae radix)

Diese Substanzen können in Form von Cremes oder Gelen angewendet werden[1].

Propolis und Hanf als natürliche Alternativen

Propolis

Propolis, ein Produkt der Bienen, bildet eine leichte, klebrige Schutzschicht auf der Haut, die wie ein natürliches Pflaster wirkt. Es wird schnell von der Haut aufgenommen und kann entzündungshemmend wirken[2].

Hanf

Hanfprodukte, wie Hanfsalben, enthalten Bio-Hanföl, Propolis, Bienenwachs, Bio-Olivenöl und Lavendelöl. Diese Kombination von Inhaltsstoffen beruhigt, pflegt, regeneriert und schützt trockene, raue und gereizte Haut. Hanfsalben sind frei von Silikonen und Parabenen und können sowohl für den Körper als auch für das Gesicht und die Kopfhaut verwendet werden[3].

Tägliche Routinen und Vermeidung von Auslösern

Die tägliche Pflege und die Vermeidung von Auslösern sind entscheidend für die Behandlung von Neurodermitis.

Tägliche Pflege

Das tägliche Eincremen der trockenen Hautstellen und die Pflege der restlichen Haut mit feuchtigkeitsspendenden Produkten sind unverzichtbar. Hierbei sollte man auf Cremes setzen, die die Hautschutzbarriere stabilisieren und Symptome wie Juckreiz zuverlässig und rasch lindern[4].

Vermeidung von Auslösern

Es ist wichtig, die individuellen Auslösereize zu identifizieren und zu vermeiden. Hierzu gehören äußere Reize wie Hitze oder Kälte, Schwitzen, Allergieauslöser wie Pollen, Tierhaare oder Nahrungsmittel, sowie psychische Belastungen oder bestimmte Textilien wie Wolle. Ein “Kratztagebuch” kann helfen, Situationen zu erkennen, in denen der Juckreiz auftritt[4].

Praktische Tipps und Anleitungen

Hier sind einige praktische Tipps, die Betroffene in ihrem Alltag anwenden können:

Vermeidung von häufigem Waschen

Häufiges Waschen oder Baden kann die Hautschutzbarriere schädigen und trockene Haut begünstigen. Es ist ratsam, sanfte Reinigungsmittel zu verwenden und die Haut nach dem Waschen gründlich zu pflegen[4].

Verwendung von feuchtigkeitsspendenden Produkten

Feuchtigkeitsspendende Produkte sind besonders wichtig, um die Haut vor Austrocknung zu schützen. Hierbei sollten Cremes oder Lotions verwendet werden, die speziell für die Bedürfnisse der Haut entwickelt wurden.

Schutz vor UV-Strahlung

Die Haut von Betroffenen ist oft empfindlicher gegenüber UV-Strahlung. Es ist daher wichtig, Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden und direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.

Tabellarische Übersicht: Vergleich von natürlichen Pflegeprodukten

Produkt Inhaltsstoffe Wirkung Anwendung
Harnstoff-Creme Urea Antientzündlich, feuchtigkeitsspendend Tägliche Basispflege
Propolis-Spray Propolis Entzündungshemmend, schützende Schicht Akute Hautirritationen
Hanfsalbe Bio-Hanföl, Propolis, Bienenwachs, Bio-Olivenöl, Lavendelöl Beruhigend, feuchtigkeitsspendend, regenerierend Tägliche Pflege, akute Hautirritationen
Lavendelöl Lavendelöl Beruhigend, lokal desinfizierend Kühle Bäder, Umschläge
Bepanthen PRO Sensiderm Creme Dexpanthenol Juckreiz lindernd, Hautschutzbarriere reparierend Akute Phasen von Neurodermitis und Ekzemen

Fazit und Ausblick

Neurodermitis ist eine Erkrankung, die das Leben der Betroffenen erheblich beeinflussen kann, aber es gibt viele Wege, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu steigern. Durch eine sorgfältige Hautpflege, die Vermeidung von Auslösern und die Anwendung natürlicher Pflegeprodukte können Betroffene ihre Haut gesund und komfortabel halten.

“Die Hautverträglichkeit und die richtige Anwendung der Produkte sind entscheidend. Es lohnt sich, mit einem Arzt oder Dermatologen zusammenzuarbeiten, um die beste Therapie für die individuellen Bedürfnisse zu finden,” rät ein Dermatologe.

Mit den richtigen Strategien und Produkten kann die Hautpflege bei Neurodermitis nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine Selbstverständlichkeit werden, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen signifikant verbessert.

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Gesundheit